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Geschichte der Elektrotechnik



Alexander Nequam (1157-1217) erwähnt zum ersten Mal in Europa den Magnetkompass.

William Gilbert (1544-1603) gibt in seinem 1600 erschienenen Buch "De magnete magneticisque corporibus et de magno magnete Tellure physiologa nova" eine Zusammenfassung des damaligen Wissens über den Magnetismus.

Francis Hauksbee (1666-1713) führt Experimente im Bereich der Elektrostatik durch.

Ewald Georg von Kleist (1700-1748)
Pieter van Musschenbroek (1692-1761)
Die Leidener Flasche wird 1745/46 von beiden unabhängig voneinander erfunden.
1748 findet Benjamin Wilson (1721-1788) das Gesetz der Anhäufung, wonach die Aufnahmefähigkeit der Flasche proportional zur bedeckten Fläche und umgekehrt proportional zur Wandstärke des Glases ist.

Johann Heinrich Winckler (1703-1770)
1744 "Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Elektricität"
Verbesserung der Leidener Flasche

Benjamin Franklin (1706-1790) erfindet den Blitzableiter

Charles Augustin de Coulomb (1736-1806)
Unter Benutzung einer Drehwaage experimentiert er mit elektrischen Ladungen und Magneten.
1785 formuliert er als Ergebnis das Gesetz der Anziehung bzw. Abstoßung von elektrischen Ladungen und Magnetpolen. Nach ihm ist die Einheit der elektrischen Ladung benannt.

Luigi Galvani (1737-1798)
Er entdeckt 1780 die Kontraktion von präparierten Froschschenkeln bei elektrischer Reizung. 1786 findet er die Kontraktion, wenn die Nerven der Froschschenkel mit zwei verschiedenen Metallen kontaktiert werden und die Metalle leitend verbunden werden.

Samuel Thomas Soemmerring (1755-1830) erfindet 1809 einen elektrochemischen Telegrafen.

Alessandro Volta (1745-1827) prägt den Begriff "Spannung". Nach ihm wurde die Einheit der elektrischen Spannung benannt.
Um 1800 konstruiert er die "Voltasche Säule", eine Batterie.

Hans Cristian Oersted (1777-1851) entdeckt 1820 die Ablenkung einer Magnetnadel durch elektrischen Strom

Thomas Johann Seebeck (1770-1831)
1821 beschreibt er den Seebeck-Effekt.
Er bewirkt, dass eine Spannung zwischen zwei Kontaktstellen unterschiedlicher Materialien (Metalle) entsteht, wenn die Kontaktstellen eine unterschiedliche Temperatur haben.

André Marie Ampère (1775-1836) beschäftigt sich nach Bekanntwerden der Entdeckung von Oersted mit elektromagn. Erscheinungen.
1820 Ampèresches Gesetz: gleichgerichtete Ströme ziehen sich an, entgegengesetzte Ströme stoßen sich ab. Dazu erfand er das Ampèresche Gestell. Nach ihm ist die Einheit der elektrischen Stromstärke benannt.

Jean-Baptiste Biot (1774-1862) und Félix Savart (1791-1841) stellen 1820 das Biot-Savart-Gesetz auf. Es trifft eine Aussage über den Beitrag eines infinitesimal kleinen Leiterstücks zur magnetischen Feldstärke. Die gesamte magnetische Feldstärke an einem Ort kann dann durch Integration über den gesamten Leiter berechnet werden.

1832 baut Paul Schilling von Canstadt (1786-1837) einen Nadeltelegrafen.

Wilhelm Eduard Weber (1804-1891) und Johann Carl Friedrich Gauß (1777-1855) arbeiten gemeinsam auf dem Gebiet des Magnetismus. Sie erfinden 1833 das Magnetometer, den ersten elektromagnetischen Telegrafen. Nach Weber ist die Einheit des magnetischen Flusses benannt.

Georg Simon Ohm (1789-1854) formuliert 1826 das Ohmsche Gesetz. Nach ihm ist die Einheit des elektrischen Widerstandes benannt.

William Sturgeon (1783-1850) baut 1825 die ersten Elektromagnete.

Jean Peltier (1785-1845) entdeckt 1834 den thermoelektrischen Effekt

Joseph Henry (1797-1878)
Amerikanischer Physiker. Schon vor den Versuchen Morses liefert er 1831 den Beweis, dass mit Hilfe der Telegrafie zwischen zwei Orten Informationen ausgetauscht werden können.
Nach ihm ist die SI-Einheit der elektrischen Induktivität benannt.

Samuel F. B. Morse (1791-1872) konstruiert 1837 den ersten elektrischen Telegrafen mit einem Punkt-Strich-Code, den er in der Folgezeit ständig verbessert.

Michael Faraday (1791-1867)
Entdeckung der elektromagnetischen Induktion 1831
Entdeckung der Gesetze der Elektrolyse 1833/34

Johann Philipp Wagner (1799-1879)
Christian Ernst Neeff (1782-1849)
erster selbsttätiger Unterbrecher 1836 (Hammer-Unterbrecher)

Charles Wheatstone (1802-1875)
Er erfindet 1833 eine Messbrücke zur exakten Messung von Widerständen sowie 1837 gemeinsam mit William Fothergill Cooke (1806-1879) einen verbesserten Telegrafen.

Emil Lenz (1804-1865)
Lenz'sche Regel 1833, die Induktionsströme wirken immer ihrer Ursache entgegen.

James Prescott Joule (1818-1889)
1840 Joulesches Gesetz: Die Erwärmung ist proportional dem Produkt aus dem Quadrat der Stromstärke und dem Widerstand.

Gustav Robert Kirchhoff (1824-1887)
Kirchhoffsche Sätze 1845
- Knotenpunktsatz
- Maschensatz

Johann Georg Halske (1814-1890) gründet 1847 mit Werner Siemens die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske in Berlin.

1851 stellt Heinrich Daniel Rühmkorff (1803-1877) den ersten Funkeninduktor vor.

Werner Siemens (1816-1892) entdeckt 1866 das dynamoelektrische Prinzip.
Er entwickelt 1879 in Berlin die erste elektrische Straßenbeleuchtung und baut 1881 die erste elektrische Straßenbahn in Lichterfelde (heute zu Berlin).

Alexandre Edmond Becquerel (1820-1891)
Entdecker des photoelektrischen Effekts.

Hermann von Helmholtz (1821-1894) entwickelt die nach ihm benannte Spule, mit der man ein nahezu homogenes Magnetfeld erzeugen kann. Helmholtz war ein Universalgelehrter, der sich auch mit Medizin und Physiologie befasste.

James Clerk Maxwell (1831-1879)
Stellt die Maxwellschen Gleichungen der elektrischen und magnetischen Felder auf. Aus ihnen ergibt sich die Möglichkeit elektromagnetischer Wellen. Diese werden später von Heinrich Hertz nachgewiesen.

Johann Philipp Reis (1834-1874)
Erfinder des Telefons.

David Edward Hughes (1831-1900) und J. M. Baudot (1845-1903) entwickeln 1855 bzw. 1874 Typendrucktelegraphen. Nach Baudot ist die Einheit Baud benannt.

Sigmund Schuckert (1846-1895) gründet ein Unternehmen, in dem elektrische Maschinen, Lampen und Messgeräte produziert wurden. Es wird 1903 von Siemens & Halske übernommen.

Thomas Alva Edison (1847-1931)
bahnbrechende Erfindungen auf dem Gebiet der elektrischen Beleuchtung, der Energieversorgung und Elektroakustik. 1879 erfindet er die elektrische Glühlampe.

Galileo Ferraris (1847-1897)
Nach ihm wurde der Ferraris-Zähler, ein auf dem Wirbelstromprinzip basierender Stromzähler benannt. Diese Energiemessgeräte sind an der horizontal rotierenden Scheibe, dem Ferrarisläufer, leicht zu erkennen.

Karl Ferdinand Braun (1850-1918) entdeckt im Jahre 1874 den Gleichrichtereffekt an Bleisulfidkristallen. Damit gilt er als Erfinder der Halbleiter-Diode. Im Jahre 1897 erfindet er die Braunsche Röhre

Edwin Hall (1855-1938) entdeckt 1879 den später nach ihm benannten Hall-Effekt.

1880 beschreibt Emil Warburg (1846-1931) die Hysterese bei der Magnetisierung von Ferromagneten.

Oskar von Miller (1855-1934)
Er baut 1884 in München das erste Elektrizitätswerk in Deutschland. 1918 bis 1924 baut er das Walchenseekraftwerk. Gründer des Deutschen Museums in München

Nikola Tesla (1856-1943)
Arbeitet 1884 kurzzeitig bei Edison. Zahlreiche Erfindungen auf dem Gebiet der elektrischen Energietechnik.

Heinrich Hertz (1857-1894)
1886 gelingt ihm als erstem der Nachweis elektromagnetischer Wellen, wie von James Clerk Maxwell vorausgesagt.

Robert Bosch (1861-1942)
1886 gründet er in Stuttgart eine "Werkstatt für Feinmechanik und Elektrotechnik", aus der die spätere Robert Bosch GmbH hervorgeht.
1887 verbessert er den Magnetzünder für Kraftfahrzeuge, der von Siegfried Marcus erfunden worden war.

1891 entwickelt Adolf Franke (1865-1940) in seiner Promotion die Frankesche Maschine.

André Eugène Blondel (1863-1938)
1893 Erfinder des Oszillographen und 1894 eines Systems photometrischer Einheiten

1895 entdeckt Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1928) die nach ihm benannten Strahlen. Dafür erhält er 1901 den ersten Nobelpreis für Physik. Im englischen Sprachraum werden die Röntgenstrahlen X-Rays genannt.

1903 läßt die Firma Schuckert & Co. den ersten Fehlerstrom-Schutzschalter unter der Bezeichnung "Summenstromschaltung zur Erdschlusserfassung" patentieren.

John Ambrose Fleming (1849-1945) wird 1905 die Röhrendiode patentiert.

1907 erfindet Lee De Forest (1873-1961) die Triode.

1910 veröffentlicht Robert Andrews Millikan (1868-1953) erstmals Berichte über seine Experimente zur exakten Bestimmung der Elementarladung des Elektrons. Dafür erhält er 1923 den Nobelpreis für Physik.

Heinrich Greinacher (1880-1974) entwickelt 1914 eine nach ihm benannte Schaltung zur Spannungsverdopplung.

Heinrich Barkhausen (1881-1956)
1911 gründet er das erste Institut für Schwachstromtechnik in Deutschland an der TH Dresden.
Ab 1923 erscheint sein grundlegendes Lehrbuch über Elektronenröhren.
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Exkurs: Supraleitung
1911 Entdeckung der Supraleitung (an Quecksilber) durch Heike Kamerlingh Onnes (1853-1926), 1913 Nobelpreis für Physik
Fritz London (1900-1954) und Heinz London (1907-1970) entwickeln ab 1934 eine phänomenologische Theorie der Supraleitung
Vitali Lasarewitsch Ginsburg (1916-2009) und Lew Dawidowitsch Landau (1908-1968) entwickeln 1950 eine Theorie der Supraleitung, die 1957 durch Alexej Alexejewitsch Abrikossow (*1928) und 1959 durch Lew Petrowitsch Gorkow (*1929) zur GLAG-Theorie erweitert wird (nach den Anfangsbuchstaben der Namen).
John Bardeen (1908-1991), Leon Neil Cooper (*1930) und John Robert Schrieffer (*1931) entwickeln 1957 eine mikroskopische Theorie der Supraleitung, wofür sie 1972 den Nobelpreis für Physik erhalten. Sie wird nach den Anfangsbuchstaben der Namen als BCS-Theorie bezeichnet.
Georg Bednorz (*1950) und Karl Alexander Müller (*1927) erhalten 1987 den Physik-Nobelpreis für ihre Forschungen an keramischen Hochtemperatursupraleitern.
Inzwischen gibt es Stoffe, die schon bei der Kühlung mit flüssigem Stickstoff (77 K) Supraleitung zeigen.
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Karl Willy Wagner (1883-1953) ist Mitbegründer der Theorie der elektrischen Filter.

1916 entwickelt der polnische Chemiker Jan Czochralski (1885-1953) im AEG-Laboratorium in Berlin das später nach ihm benannte Verfahren zur Züchtung von Einkristallen.

1928 stellt Harry Nyquist (1889-1976) sein Abtasttheorem auf.

1930 entwickeln die Bell Labs den Reedschalter.

1930 führt Manfred von Ardenne (1907-1997) das erste vollektronische Fernsehen vor.

1931 bauen Ernst Ruska (1906-1988) und Max Knoll (1897-1969) das erste Elektronenmikroskop. Ruska erhält dafür 1986 den Physik-Nobelpreis.

1937 baut Manfred von Ardenne das erste Rasterelektronenmikroskop (REM).

1938 entwickelt Hendrik Wade Bode (1905-1982) das Bode-Diagramm.

Walter Schottky (1886-1976) erfindet 1938 die nach ihm benannte Diode mit einem Metall-Halbleiter-Kontakt.

1948 veröffentlicht Norbert Wiener (1894-1964) sein Buch "Kybernetik", in dem er diese neue Wissenschaft begründet.

Walter Brattain (1902-1987)
John Bardeen
William Shockley (1910-1989)
Erfindung des Transistors 1948, dafür erhalten die drei 1956 den Nobelpreis für Physik.
Bardeen erhält außerdem 1972 nochmals den Nobelpreis für Physik für seine Beiträge zur BCS-Theorie der Supraleitung (siehe oben)
Shockley entwickelte Ende der 1950er Jahre auch die Shockley-Diode.

Felix Bloch (1905-1983)
1928 Doktorarbeit: Über die Quantenmechanik der Elektronen in Kristallgittern. Berlin
1934 Lehrstuhl für theoretische Physik an der Stanford-Universität
Bloch beschäftigte sich mit der quantenmechanischen Behandlung der Festkörperphysik.
1952 Nobelpreis für Physik für die Entwicklung neuer Methoden zur kernmagnetischen Präzisionsmessung und den damit gemachten Entdeckungen (Kernspinresonanzspektroskopie)

William Gardner Pfann (1917-1982) entwickelt in den Bell Laboratories 1950 das Zonenschmelzverfahren zur Züchtung von Einkristallen. Ursprünglich für Germanium verwendet, wird es später vor allem zur Herstellung von Silicium-Einkristallen verwendet.

Jack Kilby (1923-2005) stellt 1958 den ersten integrierten Schaltkreis bei der Firma Texas Instruments her. Dafür erhält er 2000 den Nobelpreis für Physik. Im gleichen Jahr erhalten Herbert Kroemer (*1928) und Schores Iwanowitsch Alfjorow (*1930) den Nobelpreis für Physik für die Entwicklung von Halbleiterheterostrukturen für Hochgeschwindigkeits- und Optoelektronik.

Robert Noyce (1927-1990) entwickelt 1959 den ersten monolithisch integrierten Schaltkreis bei der Firma Fairchild.

Nick Holonyak (*1928) entwickelt 1962 die erste (rote) Leuchtdiode.

James L. Buie erfindet 1961 die Transistor-Transistor-Logik (TTL).

Der amerikanische Ingenieur Frank Marion Wanlass (1933-2010) entwickelt 1963 bei der Firma Fairchild die CMOS-Technik.

Gordon Moore (*1929) gründet 1968 mit anderen die Firma Intel.

Douglas Engelbart (1925-2013) führt 1968 die erste von ihm konstruierte Computermaus einem Fachpublikum vor.

1971 stellt die Firma Texas Instruments den ersten Mikroprozessor TMS1000 vor.

1971 entwickeln Horst H. Berger (*1933) und Siegfried K. Wiedmann (*1938) bei IBM die Integrierte Injektionslogik. Gegenüber der TTL verbraucht sie weniger Strom und ist sicherer gegen Störungen.